Erstellt am 10.08.2007
Einleitung
Da mein Lightbar-Projekt jetzt doch eine größere Sache zu werden scheint, als ich dachte widme ich hiermit eine extra Seite dieser Bastelarbeit.
Zunächst mal wieder eine kleine Vorgeschichte: Momentan besteht meine Lichtorgel aus dem Schaltkasten (also das weiße Kästchen mit den 8 Triacs), dem Kasten mit den 8 Steckdosen und natürlich den 8 Lampen, bzw. Lampenfassungen. Weil das ganze jedesmal ein ziemlicher Umstand beim Ein- und Ausladen, sowie beim Auf- und Abbauen ist, hab ich den Entschluss gefasst mir zwei Lightbars oder Lichtleisten mit je 4 Fassungen zu bauen.
Gesagt, getan: Das Ergebnis könnt ihr in den nachfolgenden Sections bestaunen und meine Tips zum Nachbauen erfahren. Wer einigermaßen geschickt ist, nen Bohrer zwei Schraubklemmen, n paar Schrauben und etwas Geduld hat - achja, ne Säge wär auch ned schlecht - der sollte das in ein paar Tagen zur Serienreife schaffen.
Der Holzkasten
Zunächst steht das Gehäuse auf dem Plan: Meine beiden Kästen sind jeweils 90cm lang, hinten 20cm hoch und vorne 13cm. Die tiefe beträgt 12cm. Das gibt gesamt 6 Platten mit den folgenden Maßen:
- Boden: 1x 90x12 cm
- Seiten: 2x 12x20 cm (müssen noch schräg abgesägt werden)
- Vorne: 1x 90x13 cm
- Hinten: 1x 90x20 cm
- Deckel: 1x 90x15 cm
Mit diesen Maßen passen normale 60W Reflektorlampen gut in den Kasten und können noch ein kleines Stückchen schräg gekippt werden, sodass die Lightbar nicht nur den Himmel, sondern auch das Publikum oder eine Wand anleuchten kann. Eigentlich sollte der Deckel ja 13cm breit und die Vorderseite 15cm hoch werden, weil ich aber nicht mehr nachgemessen hatte, hab ich die Bretter vertauscht. Da die Seitenverhältnisse aber so auch einigermaßen stimmen (hatte ich ja eigentlich vorher alles toll mit Pythagoras ausgerechnet) passt es auch so ganz gut und der Deckel oben hat somit einen besseren (steileren) Winkel.
Hier noch meine Skizze, für die Maße und wie man die Bretter zusammenstecken/ -schrauben muss. Als Material habe ich mich für 8mm starkes Buchen-Sperrholz entschieden. Das ist schön stabil, aber noch bezahlbar, denn die gesamtfläche für beide Kästen beträgt über 1m².
Die beiden Seitenteile müsst ihr noch mit entsprechendem Winkel zurecht sägen. Dazu einfach auf der einen Seite bei 19,2cm eine Markierung setzen und auf der anderen Seite bei 12,2cm. Die beiden Markierungen auf der flachen Seite mit einem Lineal verbinden und entlang dem Strich sägen. Wer eine Kapp- und Gehrungssäge hat kann sich glücklich schätzen, denn dann gelingt ein gerader Schnitt.
Ganz unten auf der Skizze sind auch schon die Löcher angezeichnet. Diese am besten mit einem Bohrkranz/Lochsäge ausbohren, weil das mit der Laubsäge zum einen ewig dauert und zum anderen nicht besonders schön aussieht. Die Löcher sollten einen Durchmesser von 10cm haben, damit die Lampen gut heraus strahlen können. Im Bild oben sind sie noch zu klein; das waren meine ersten Versuche, da ich zunächst nur einen 6cm Lochsäge hatte. Auf dem Foto zur Lochsäge ist das Modell eines Freundes zu sehen mit 10,05cm Durchmesser.
Die Kabel
Die Kabel haben mir als nächstes Kopfzerbrechen bereitet. Um genau zu sein, waren es die Stecker. Denn eigentlich sollte man für soetwas richtige Industriestecker verwenden - eben so, wie es auch bei großen Lichtanlagen der Fall ist. Nachdem aber allein das Gehäuse 8 Teuronen beim großen, blauen C kosten sollte und die Stifte/Buchsen nochmal 8€ oben drauf, war mir das Definitiv zu teuer. Denn man braucht ja einen Stecker am Schaltkasten (das Ding mit den Triacs), einen Stecker an der ersten Lightbar, wo alle 10 Kabel hinein verschwinden (8x Lampe, 1x Zuleitung, 1x Erdung), dann braucht man einen 6 Poligen Stecker, der aus der ersten Lightbar rausgeht, zwei Stecker für das Kabel dazwischen und noch einen Stecker an der zweiten Lightbar, wo die restlichen 4 Lampen geschaltet werden sollen.
Frei nach dem Sprichwort "in der Not isst der Teufel Fliegen" hab ich mir nun eine etwas sehr unkonventionelle Lösung ausgedacht.
Warnung: Ich empfehle jedem dringend in den sauren Apfel zu beißen und die teureren Stecker zu kaufen. Meine Lösung ist gefährlich, wenn man nicht weiß, was man tun und lassen muss und jedem Elektroinstallateur werden sich bei den nächsten Zeilen die Nackenhaare aufstellen ^_^
Also meine Lösung besteht aus SCART-Steckern. Die haben 21 Pins; damit kann ich jeder Lampe zwei Pins spendieren (macht 16 Pins dafür), der Zuleitung 4 Pins und der Erdung den letzten Pin. Das Schaltkästchen bekommt eine Buchse, damit man zumindest nicht direkt an die Kontakte kommen kann - bietet allerdings keinen wirklichen Schutz - die Lightbar_1 bekommt nen Stecker, usw.
Zwei Bilder von den SCART-Steckern könnt Ihr hier bestaunen:
Das Grande Finale
Dies ist der Teil, bei dem alles zusammen gefügt wird:
Als Fassungen habe ich mir acht Baustellenfassungen besorgt (ihr wisst schon, die Dinger, die man mit der Lüsterklemme an die Decke hängt). Davon noch flux die Zugentlastung entfernt - die hätte die Fassungen nämlich zu lang gemacht - und dann mit Hilfe von Metallbügeln von Ikea und Winkeln (ebenfalls vom schwedischen Möbelhaus - gibts alles in der Fundgrube, für gesamt 1 bis 2€) an die Platte montiert (siehe erstes Bild unten).
Dazu muss man diese Metallbügel einfach mit etwas Geschick so hinbiegen, dass die Fassungen gut fest darin aufgehoben sind. Die beiden Löcher, mit denen man normalerweise diese Bügel befestigt werden nun zusammengebogen und ein Winkel mit Hilfe einer Schraube dazwischen eingeklemmt. Das ganze noch schön festgezogen und an die Rückwand geschraubt und fertig ist die Lampenhalterung:
Wie schon oben erwähnt hab ich dem Kasten noch einen PC-Lüfter spendiert. In der Mitte angebracht kommt aus jedem Loch relativ gleichmäßig viel Luft heraus. Somit entsteht keine Stauhitze, die bei 240W und Holz evtl. kritisch werden könnte. Die Stromversorgung muss ich mir noch überlegen: entweder ein Trafo direkt im Kasten oder Steckernetzteile - mal sehn.
Der nächste Schritt ist die Kästen zu lackieren. Eigentlich wäre es schlauer, das zu tun, sobald alle Löcher gebohrt sind, aber noch keine Kabel/Fassungen montiert sind; aber gut, so muss ich eben noch zwei drei enge Stellen mit nem schwarzen Filzer ausbessern.
Als Lack bzw. Farbe verwendet ihr am besten nen schwarzen Acryl-Lack. Der fängt nämlich nicht zu stinken an, wenn er heiß wird. Ich hab mir eine Dose mit 125ml für 5€ besorgt und konnte damit genau zwei Kästen streichen (ihr müsst die Farbe aber evtl. etwas mit Wasser verdünnen, damit sie reicht - nicht viel, ich hab n Stamperl - also 2cl - noch dazugegeben). Gestrichen hab ich das dann mit einer Schaumgummiwalze, weil das gleichmäßiger als mit nem Pinsel wird und außerdem Farbe spart.
Und wie das dann aussieht zeigen euch die nächsten beiden Bilder:
So, das Teil ist jetzt fertig und wurde bereits ausgiebigst getestet. Bei eBay hab ich soeben noch acht Lüftergitter für 120er Lüfter besorgt, die ich als Schutz über die Lampen schrauben werde und unter die man auch mal Farbfilter klemmen kann.
So, hier erstmal ein Bild, wie das Teil fertig montiert aussieht. So wurde es jetzt schon auf diversen Partys mitgeschleift und hält immer noch zusammen (nur als kleine Aufmunterung, dass die Verschraubungen wohl tatsächlich zu halten scheinen). Bei Gelegenheit werde ich auch nochmal die Schlitze vorne komplett mit schwarzem Gewebeband zukleben, bei der linken Bar habe ich testweise schon einmal einen kleinen Streifen hingebapt.